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Das Google+ Projekt

Wie eine Raubkatze in einem fremden Territorium ihre Krallen ausfährt, so wappnet sich jetzt auch Google zum bevorstehenden Angriff. Mit seinem neuen sozialen Netzwerk Google+ (Google Plus) will der Suchmaschinengigant dem Rivalen Facebook Einhalt gebieten.

Das Wildern in anderen Gebieten ist unter den großen Internetfirmen mitllerweile gang und gäbe. Kleiner Auszug aus der Geschichte: Zuerst gab es Google Streetview. Kurz danach startete Microsoft seinen Dienst Streetside. Der Fotodienst Flickr erschien im Jahr 2004. Im selben Jahr noch kaufte Google die Entwickler des Imagehosters Picasa auf.

Der Grund dafür liegt in der Finanzierung dieser Unternehmen: sie verdienen ihr Geld mit dem Verkauf von Werbeflächen in ihren Web-Angeboten. Durch das Auftauchen von neuen Diensten, allen voran Social Networks wie Facebook, verbringen die User aber insgesamt weniger Zeit auf den Portalen von Microsoft, Google und Co.

Ist das neue Netzwerk von Google also ein weiterer Versuch dem Platzhirsch Facebook die Stirn zu bieten? Die Kalifornier verneinen dies, allerdings sprechen die Fakten für sich. Schon allein die Startseite mit dem News-Stream weckt Erinnerungen an den blauen Riesen.

Die einzelnen Features gibt es im folgenden Überblick.

+Circles

Bei Google+ dreht sich alles um das Teilen von Inhalten mit verschiedenen Gruppen. Diese Gruppen werden Circles genannt und sollen die Bekanntenkreise aus dem echten Leben abbilden. Der Benutzer kann ganz simpel per Drag&Drop beliebig viele Kontakte aus dem Netzwerk zu Circles zusammenfassen. Egal ob Familie, Freunde oder Arbeitskollegen.

 

 

 

Der Sinn dahinter: Inhalte werden nicht an alle Kontakte sondern nur an einzelne Gruppen weitergegeben. Jeder bekommt so auch wirklich nur das, was für ihn bestimmt ist.

+Sparks

Um etwas mit den einzelnen Circles zu teilen benötigt man Content. Das zweite große Feature, Sparks, soll diesen suchen. Dazu müssen Interessen angegeben werden, wie BBQ oder Photographie, und den Rest erledigt der Dienst. Er durchforstet das Netz und Google+ nach Inhalten die dem Benutzer gefallen könnten. Google spricht vom “Großvater der früher Artikel aus der Zeitung ausgeschnitten und sie Ihnen geschickt” hat.

 

 

+Hangouts

Der 3. Pfeiler von Google+ ist ein Video-Chat. Allerdings unterscheidet er sich von Konsorten wie Facetime oder Skype: man lädt niemanden gezielt zum Video-Chat ein, sondern öffnet einen Chatroom. Jeder Kontakt der Zeit und Lust hat kann sich dann zum Gruppenchat dazugesellen. Google betont hier die Zwanglosigkeit solcher “Treffen”.

 

 

Nettes Detail: das Videofenster der gerade sprechenden Person wird automatisch groß und zentriert dargestellt, um Verwirrung zu vermeiden.

Außerdem sind nur maximal 10 Personen zugelassen, da sonst die Übersichtlichkeit verloren geht.

+Mobil

Auch im mobilen Bereich legt sich Google mächtig ins Zeug. Den Anfang macht der Gruppenchat Huddle, in dem Circles via Wlan, mobilem Internet oder SMS miteinander in Echtzeit kommunizieren können.

Um Inhalte, wie Fotos, Videos oder Sprachaufzeichnungen kümmert sich der Sofort-Upload, der diese vom Mobiltelefon in die Cloud hochlädt.

Zu guter Letzt bietet Google+ noch eine Standort-Funktion, ähnlich wie Facebook Places. Man kann zu jedem Post den eigenen Standort hinzufügen, aber nur wenn man dies möchte.

 

 

 

Fazit

Momentan befindet sich Google+ noch im Feldversuch, d.h. man kann sich nur per Einladung von Google anmelden. Trotzdem sind wir schon auf das Endprodukt gespannt, immerhin verschmelzen in diesem Projekt interessante Teilbereiche des Internets zu einem großen Ganzen. Auch die Optik stimmt: das Netzwerk gibt sich einfach, reduziert und intuitiv. Google scheint aus seinen Fehlern mit Buzz gelernt zu haben.

Ob das allerdings ausreicht muss die Zukunft zeigen, denn Facebooks Vorteil sind die ca. 750 Millionen aktiven Mitglieder. Die meisten Personen greifen nämlich auf das soziale Netzwerk zurück, auf dem sich die meisten Freunde befinden, ohne Features zu berücksichtigen.

Was halten Sie von Googles neuem Projekt? Glauben Sie es hat eine Chance im Markt der sozialen Netzwerke? Haben Sie vielleicht schon Erfahrungen mit Google+ gemacht? Teilen Sie es uns mit!

Themen: Social Media Marketing