Inbound Marketing Blog

Social Media Marketing im Orgelbau

FotoIn meinem heutigen Blogartikel soll es um das Thema Social Media im Orgelbau gehen. Vielleicht fragen Sie sich, wie diese beiden Themen zusammenpassen? Durch mein Kirchenmusik-Studium habe ich einerseits ein besonderes Interesse an dieser Thematik, andererseits musste ich feststellen, dass es bei der Nutzung von Social Media im Orgelbau noch einiges an ungenutztem Potential gibt. Warum tut sich der Orgelbau mit den Sozialen Netzwerken schwer? Welche Möglichkeiten bieten Facebook, Twitter, Google+ und Co. für eine vergleichsweise unbekannte Branche?

Dieser Artikel ist nicht mehr aktuell. Haben Sie Interesse an Themen wie Digitalisierung, Website Building und Inbound Marketing? Dann schauen Sie sich doch mal in unserem Inbound Marketing Blog um. Hier erhalten Sie wöchentlich neue Informationen und interessante Insights rund um Online Marketing, digitale Konzepte und passende Weblösungen.

 

Status quo

Obwohl die meisten von Ihnen wahrscheinlich schon einmal eine Orgel gesehen, gehört oder gar besichtigt haben, ist vielen nicht bewusst, welche handwerkliche Leistung hinter jedem Instrument steckt. Orgeln sind nicht nur äußerst komplexe Instrumente, sie sind auch - je nach Größe - extrem teuer in der Herstellung und damit für viele Pfarrgemeinden schwer zu finanzieren.

Bei der Planung eines neuen Instruments tauchen Fragen auf wie z.B. „Wie findet man den passenden Orgelbauer?“ oder „Wo kann man sich über erfolgreiche Projekte der Orgelbaufirmen im In- und Ausland informieren?“ Hier ist die Webseite eines Unternehmens die erste Anlaufstelle. Und gleichzeitig ist genau hier auch die erste Baustelle zu finden. Wie jedes andere Unternehmen sollte ein Orgelbaubetrieb (egal welcher Größe) seine Internetpräsenz stets so aktuell wie möglich halten. Eine unattraktive und ungepflegte Webseite lädt niemanden zum längeren Verweilen oder zur weiteren Beschäftigung ein. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass bei vielen Orgelbauern (insbesondere in kleineren Betrieben) das nötige Knowhow und die nötigen personellen Ressourcen fehlen, um sich online zu vermarkten. Meist wurde die Webseite des Betriebs irgendwann einmal installiert und hat sich in den folgenden Jahren weder optisch noch inhaltlich weiterentwickelt.

Ähnliche Beobachtungen macht man beim Blick in die Sozialen Netzwerke. Positiv ist, dass viele Orgelbaubetriebe bereits eine Facebook-Unternehmensseite haben und einige sogar ein Google+ Profil. Nur wenige Betriebe füllen ihre sozialen Netzwerke allerdings regelmäßig mit interessanten, relevanten und aktuellen Inhalten. Über die Gründe kann man nur spekulieren: Ich vermute, dass es an knappen personellen und zeitlichen Ressourcen, fehlendem Knowhow, geeignetem Content aufgrund einer fehlenden Content Marketing Strategie sowie an klaren Verantwortlichkeiten für die Pflege (also den Content) der Seiten liegt. Am Ende läuft es darauf hinaus, dass „eben mal schnell was auf Facebook“ gepostet wird. Diese "Strategie" führt sowohl bei Orgelfans als auch bei potentielle Kunden zu frustrierenden Erfahrungen und verhindert jegliche Ansätze für Social Media Marketing.

Beim Thema „Unternehmensblog“ sieht es ähnlich aus. Neben den eher statischen Inhalten auf Webseiten könnten Orgelbauer hier mit Berichten zu aktuellen Bauprojekten, Neuigkeiten aus der Branche, CD-Einspielungen oder Konzertankündigungen punkten. Auch diese Möglichkeit wird von kaum einem Orgelbauer genutzt. Nicht zu vergessen die steigende Nutzung von Mobilgeräten wie Tablets und Smartphones: Immer mehr Nutzer informieren sich "on the go" und nicht mehr nur am heimischen PC. Eine eigene Smartphone-App zu haben, ist heute wichtiger denn je. Der „Bund deutscher Orgelbaumeister e.V.“ (BDO) hat bereits 2010 eine App für iPhone/iPad entwickelt, in der man über aktuelle Konzerttermine, Orgelbauer in Deutschland und ihre Instrumente informiert wird. Zusätzlich bietet die App eine Rubrik für Verbandsnachrichten. Die Zielgruppe dieser App sind Orgelfreunde, Kirchenmusiker und die Verbandsmitglieder selbst. Was ich persönlich vermisse, ist die Möglichkeit des direkten Dialogs bzw. eine Möglichkeit der Interaktion über die Sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Google+. Der Weg zu einer eigenen App muss übrigens nicht teuer oder kompliziert sein. Mit der Smartphone-App System chayns©, welches praktischerweise Facebook als Content Management System verwendet, bietet LANGEundPFLANZ eine innovative und gleichzeitig einfache zu bedienende Lösung an.

FotoPotentiale von Social Media Marketing im Orgelbau

Die Betrachtung des Ist-Zustandes zeigt zwar Defizite, lässt aber auch Raum für ungenutzte Möglichkeiten. Die Sozialen Netzwerke sind längst in allen Teilen der Bevölkerung angekommen - Facebook & Co. sind keine Sache der „jüngeren Generation“ mehr. Alleine die Zahl von ca. 25 Mio. aktiven Facebook-Nutzern in Deutschland lässt das enorme Potential erkennen. Warum nutzen so wenige Orgelbaufirmen Social Media, um mit „Fans“ zu kommunizieren und ihre Produkte (kunstvolle Instrumente von höchster Qualität) einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren?

Aus vielen Gesprächen mit Orgelbauern und der Begleitung von Orgelbauprojekten möchte ich einige Anregungen und Tipps zum Thema Contentstrategie im Bereich Orgelbau geben:

  • In einem Orgelbaubetrieb arbeiten Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen/Gewerken. Der Beruf des Orgelbauers ist einer der vielfältigsten Handwerksberufe überhaupt. Mitarbeiter können vorgestellt werden und etwas über ihre Arbeit erzählen.
  • Von der Planung bis zur Fertigstellung einer Orgel vergehen in der Regel Monate oder gar Jahre. Fotos aus den einzelnen Planungs- und Bauphasen des Instruments erzählen eine Geschichte und machen neugierig. Besonders in der Phase des Orgelaufbaus vor Ort kann mit entsprechenden Posts der Baufortschritt illustriert werden und für Aufmerksamkeit gesorgt werden.
  • Die Einweihung einer Orgel ist für alle Beteiligten ein großes Ereignis. Neben entsprechenden Pressemitteilungen können im Nachgang Fotos der Weihe und des Einweihungskonzertes veröffentlicht werden.
  • Konzerte auf den eigenen Instrumenten können (vor allem, wenn es sich um besonders renommierte Organisten handelt) ebenfalls mit einem Post angekündigt und in den Netzwerken verbreitet werden.
  • Bilder und Videos verbreiten sich in den Sozialen Netzwerken besonders gut (Stichwort "Viralität"). Für den Orgelbau heißt das: Videos und Klangbeispiele aus der Werkstatt oder von laufenden Projekten können in einen YouTube-Kanal veröffentlicht und dann über die Netzwerke verbreitet werden (mit modernen Smartphones sind z.T. schon Videos in HD-Qualität möglich).
  • Die Suche nach Nachwuchskräften (Recruiting) findet heute längst nicht mehr nur in Zeitungen und Zeitschriften statt. Die Sozialen Netzwerke sind Multiplikatoren, wenn es um die Suche nach neuen Mitarbeitern geht. Dieses Potential könnte auch im Orgelbau genutzt werden.
  • Neben selbst generierten Inhalten können selbstverständlich auch „fremde“ Inhalte geteilt werden. Was gibt es neues in der Branche? Sind CD-Einspielungen oder Zeitungsartikel über das eigene Unternehmenerschienen, die es sich zu teilen lohnt?

Fazit

Dies sind nur einige Anhaltspunkte, die aber bereits zeigen, wie breit das Spektrum an Themen im Orgelbau ist. Es ist also eigentlich gar nicht so schwer, eine Facebook-Seite zu betreiben und dort mit potentiellen Kunden, Interessenten und Orgelfans aus aller Welt zu kommunizieren und ihre Fragen zu beantworten. Mit einer geschickten Strategie und der konsequenten Nutzung und Pflege der Sozialen Netzwerke kann man auch im Orgelbau Social Media Marketing betreiben, also für sein Unternehmen und seine Produkte werben. Ich würde sogar noch weiter gehen: Eine bessere Möglichkeit, die Philosophie eines Betriebes und die Bedeutung des Orgelbau-Handwerks zu kommunizieren, gibt es nicht. Um auf den Anfang zurückzukommen: Social Media Marketing und Orgelbau schließen sich keinesfalls aus. Der heutige Orgelbau verbindet langjährige Erfahrung und Handwerkstradition mit moderner Technik. Social Media kann ein Weg sein, den Orgelbau als faszinierendes Handwerk einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Möchten Sie mehr aus Ihrem Online-Auftritt machen oder wünschen Sie sich Unterstützung beim Ihrem Facebook-Auftritt? Fehlt Ihnen die passende Strategie für Ihr Social Media Marketing oder interessieren Sie sich für einen Workshop? Als Agentur für Social Media und Online Marketing beraten wir Sie gerne.

Bilder: Matthias Mück / Screenshot "Orgel-App"

Links zum Thema Orgel