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Social Media fürs Volk

-Nach anfänglicher Skepsis entdecken immer mehr Kommunen in Deutschland die sozialen Medien für sich. Der Grund dafür liegt klar auf der Hand: Bürgernähe.

Das Credo jeder Behörde ist die Kommunikation mit dem Bürger. Zumindest sollte es so sein. Die sozialen Netzwerke spielen den Kommunen deshalb in die Hände: die wechselseitige Kommunikation steht in diesem Medium, wie in sonst keinem anderen, im Vordergrund. Deswegen planen über 55 Prozent der öffentlichen Verwaltungen ihre Investitionen im Bereich Social Media noch zu steigern. 42 Prozent wollen gar eigene Apps für die Smartphones der Bürger bereitstellen. Ein logischer Schritt, wenn man sich die Nutzung des mobilen Internets vor Augen führt. (LANGEundPFLANZ berichtete darüber in dem Artikel “Das mobile Netz”.)

Einfache Abwicklung und mehr Transparenz könnten die Kommunen in Zukunft auszeichnen. Falls etwa ein Einwohner Beschwerde einreichen möchte, wäre dies über die sozialen Kanäle mit wenig Aufwand möglich. Zugleich würde die zuständige Behörde die Information sofort erhalten und könnten gegebenenfalls darauf reagieren. Spinnt man den Gedanken dann noch weiter, so könnte die Beschwerde via Smartphone-App auch mit Standortdaten versehen werden. Für den technikaffinen Bürger ist das mit Sicherheit eine sehr bequeme Lösung. Aber auch die Kommunen würden davon profitieren, immerhin wüssten sie so, wo der Schuh drückt. Um die Transparenz zu erhöhen, wäre es zudem denkbar, den Fortschritt der Bearbeitung bei Beschwerden und Anfragen anzuzeigen. Ähnlich wie bei der Paketverfolgung könnte der Antragsteller so den Status verfolgen und müsste nicht mehr bei der Behörde nachfragen.

Ein riesiger Vorteil beim Einsatz von Social Media ist die große Anzahl an Personen, die man erreichen kann. Facebook hat allein in Deutschland mittlerweile 20 Millionen aktive Nutzer. Informationen können so, entsprechendes Communitybuilding vorrausgesetzt, einen Großteil der Bürger in Echtzeit erreichen. Eine zeitnahe Veröffentlichung von Sitzungsergebnissen, die dann noch in den einzelnen sozialen Kanälen diskutiert werden können, wäre ein Beispiel dafür.

Natürlich benötigt eine Social Media Strategie im öffentlichen Raum geeignete Mitarbeiter. Fortbildungen und Workshops für die Angestellten sind unvermeidlich, um sie in den neuen Medien zu schulen. Auch sollten externe Profis zu Rate gezogen werden, da sie wertvolle Tipps geben und alles objektiver beurteilen können. Des Weiteren bietet es sich an die sozialen Medien nicht nur extern zu nutzen, sondern auch intern. Der Informationsfluss im Haus könnte so dramatisch beschleunigt werden und wichtige Daten wären auf jedem Smartphone oder Rechner verfügbar.

Erste Versuche der Kommunen mit Social Media laufen derweil schon. Die Meisten befinden sich aber noch in der Versuchsphase. Die Stadt Speyer hat gemeinsam mit uns ein Pilotprojekt auf Facebook und Twitter gestartet. Geduld und Ausdauer ist auf jeden Fall ein wichtiger Aspekt, wenn man in den sozialen Netzwerken Fuß fassen will. Aber es lohnt sich! Kommunen hätten einen besseren Draht zu den Bürgern, Informationen sind sofort und überall von jedem abrufbar und vielleicht verkürzen sich so auch die Warteschlangen auf den Ämtern. Wie würden Sie es finden, wenn Ihre Kommune auf Facebook, Twitter und Co. richtig vertreten wäre? Oder ist sie das schon?

 

Themen: Social Media Marketing