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GEO, SEO & Co.: Wie bleiben Unternehmen im KI-Zeitalter sichtbar?

Geschrieben von Sandra Krauß | 26.8.2025

Immer mehr Nutzerinnen und Nutzer stellen ihre Fragen direkt an KI-gestützte Systeme wie ChatGPT, Gemini oder Perplexity. Auch Google hat sich mit der Search Generative Experience (SGE) weiterentwickelt und liefert KI-gestützte Antworten direkt in den Suchergebnissen. Die Antwort erscheint prompt, ohne dass ein Klick auf eine Website nötig ist. Für Unternehmen bedeutet das: Klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO) allein reicht nicht mehr, um bei Google und in KI-Systemen präsent zu sein. Mit dem Aufkommen der Generative Engine Optimization (GEO) rückt ein ergänzender Ansatz in den Fokus, der auf die Sichtbarkeit in KI-generierten Antworten abzielt. Was steckt hinter GEO, wie unterscheidet es sich von klassischem SEO – und warum brauchen Sie beides?   

 

Was ist GEO (Generative Engine Optimization)?

GEO bezeichnet die Optimierung von Inhalten mit dem Ziel, in generativen KI-Antworten sichtbar zu sein.

Mit GEO soll Ihr Content von KI als zitierfähige Quelle erkannt und genutzt werden.

Anders als SEO, das auf Suchmaschinen-Rankings abzielt, geht es bei GEO darum, Inhalte so aufzubereiten, dass sie:

  • von KI-Systemen verstanden,

  • als vertrauenswürdig eingestuft und

  • in deren Antworten eingebunden werden können.

Dabei spielen semantische Klarheit, maschinenlesbare Struktur, logische Gliederung und ein klarer Expertenstatus der Quelle eine zentrale Rolle.

 

Die Welt von Google und anderen Suchmaschinen verändert sich: Mit Google SGE (Search Generative Experience) werden klassische Suchergebnisse zunehmend durch KI-generierte Antworten ergänzt. KI-gestützte Antworten erscheinen ganz oben in den Suchergebnissen. Darauf folgen bezahlte Anzeigen und dann organische Ergebnisse. Dies erschwert es Suchenden, die von Ihnen bereitgestellten Inhalte zu finden. 

GEO und SEO: Warum sind beide Optimierungs-Strategien wichtig?

SEO (Search Engine Optimization, Suchmaschinenoptimierung) bleibt die Grundlage für Sichtbarkeit in der organischen Suche. 

GEO (Generative Engine Optimization, Generative Maschinenoptimierung) ergänzt diese Strategie, indem es den Content für die Antwortmechanismen moderner KI-Systeme zugänglich macht.

Gerade im B2B-Umfeld, wo Entscheidungen stark datenbasiert sind und meist von mehreren Personen getroffen werden, ist es entscheidend, mit relevanten Informationen präsent zu sein – unabhängig davon, ob sie in Suchmaschinen oder direkt in KI-Antworten auftauchen.

Ist GEO die Lösung für die Präsenz von Unternehmen? 

GEO hilft auf jeden Fall. Für B2B-Unternehmen ergibt sich durch GEO die Chance, an den entscheidenden Touchpoints der digitalen Kundenreise präsent zu sein – auch, wenn die Information direkt durch KI bereitgestellt wird. 

Denn in KI-generierten Antworten erscheinen meist kleine, anklickbare Citation Buttons oder Quellenhinweise. Sie verlinken auf die Websites, aus denen die KI ihre Informationen bezieht – und genau hier wollen Unternehmen sichtbar werden.

Die Herausforderung liegt darin, Inhalte so zu gestalten, dass sie von KI-Tools als relevante und zitierfähige Quellen erkannt und eingebunden werden. Dies erfordert semantische Klarheit und eine maschinenlesbare Struktur. 

 

GEO vs. SEO – Gemeinsamkeiten und Unterschiede 

GEO ersetzt SEO nicht – es erweitert die Sichtbarkeitsstrategie um eine zukunftsweisende Ebene. Wer auf beides setzt, erhöht seine Chancen, sowohl im klassischen als auch im KI-basierten Web sichtbar zu sein.

Machen Sie sich die Unterschiede bewusst – sie zeigen, wie sich beide Ansätze sinnvoll ergänzen: 

Zielsystem:

Klassisches SEO richtet sich auf Suchmaschinen wie Google oder Bing.

GEO zielt auf KI-Systeme wie ChatGPT oder Google SGE ab.


Struktur:

SEO optimiert Keywords, Überschriften (H1–H6) und Metadaten.

GEO legt den Fokus auf inhaltlichen Kontext, Strukturen, FAQ und Listen.


Ranking-Faktor:

Bei SEO spielen Backlinks, Ladezeit und Klickrate (CTR) eine große Rolle.

Bei GEO ist die Zitierfähigkeit und inhaltliche Autorität entscheidend.


Optimierungsschwerpunkt:

SEO kombiniert technische und semantische Optimierung.

GEO konzentriert sich vor allem auf semantische und kontextuelle Optimierung.


Typische Tools:

SEO nutzt Werkzeuge wie Yoast, Screaming Frog oder Google Search Console.

GEO arbeitet mit Prompt-Testing in Systemen wie ChatGPT oder Perplexity, Frage-Analyse-Tools wie AlsoAsked oder AnswerThePublic sowie KI-gestützten Content-Optimierern wie Frase.io. Da es sich um einen jungen Markt handelt, gibt es bislang keine so gut etablierten Standardlösungen wie bei SEO.

 
 

Praxisbeispiel: SEO-optimierter vs. GEO-optimierter Text

SEO-optimierter Abschnitt:

Ein B2B-Podcast ist ein effektives Content-Marketing-Instrument. Nutzen Sie Formate wie Interview, Reportage oder Diskussionsrunde, um Ihre Zielgruppe zu erreichen. Tools wie Audacity oder Riverside.fm helfen bei der Aufnahme. Mit einer klaren Content-Strategie lassen sich Reichweite und Leads steigern.

GEO-optimierter Abschnitt:

Wie erstellt man einen erfolgreichen B2B-Podcast?
Ein B2B-Podcast stärkt Ihre Position als Expert:in und baut Vertrauen zu Ihrer Zielgruppe auf. Nutzen Sie Tools wie Audacity oder Riverside.fm für eine professionelle Aufnahme. Entscheidend sind ein klares Konzept, passgenaue Inhalte und eine regelmäßige Veröffentlichung. In unserem Artikel zum Podcast-Erstellen im B2B erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen.

GEO setzt auf semantische Klarheit, klare Antworten, strukturierte Inhalte und verständliche Sprache. GEO-optimierte Texte sind grundsätzlich SEO-fähig – solange sie gut strukturiert, wichtige Keywords enthalten und relevant formuliert sind. Der Schlüssel liegt in der Kombination aus Klarheit, Struktur und thematischer Tiefe. 

Unterschiede zwischen diesen beiden SEO- und GEO-optimierten Texten 

Im GEO-Beispiel wirkt der Text weniger werblich und eher wie eine Antwort auf eine konkrete Frage. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass er als „nützliche Antwort“ wahrgenommen wird – sowohl von den Leserinnen und Lesern als auch von KI-Systemen. 

Weitere Unterschiede sind

  • Einstieg:

    • SEO: Direkte Aussage („Ein B2B-Podcast ist …“)

    • GEO: Frageformulierung („Wie erstellt man …?“) – entspricht typischen Nutzerfragen und erhöht die Chance, von KI als Antwort aufgenommen zu werden.

  • Ton & Nutzenversprechen:

    • SEO: eher beschreibend („ist ein effektives Content-Marketing-Instrument“)

    • GEO: stärker nutzenorientiert („stärkt Ihre Position … baut Vertrauen auf“)

  • Struktur & Verständlichkeit:

    • SEO: Fließtext ohne Signalwörter

    • GEO: klar strukturierte Sätze, Signalwörter („entscheidend sind …“), bessere Lesbarkeit für Mensch und Maschine

  • Kontext & Einbettung:

    • SEO: Fokus auf allgemeine Vorteile

    • GEO: Integration eines internen Links mit klarer Handlungsanweisung („In unserem Artikel zum Podcast-Erstellen …“)

  • Zitierfreundlichkeit:

    • GEO-Version ist so formuliert, dass eine KI sie fast „Copy-and-paste“ als Antwort übernehmen könnte (kurze Sätze, klare Struktur, eindeutige Aussage). 

Tipps für Ihre Content-Strategie

Wenn Sie auf Inbound Marketing, Content Kreation und smarte Lösungen setzen, ist GEO die logische Weiterentwicklung Ihrer SEO-Maßnahmen. 

Nutzen Sie zusätzlich zu Ihren bewährten SEO-Maßnahmen noch folgende Tipps: 

  • Blogartikel mit FAQ-Abschnitten

  • strukturierte Gliederung

  • Autorenangaben und Expertise

  • maschinenlesbare Formatierung (z. B. strukturierte Daten)

  • Links zu vertrauenswürdigen Quellen

All das verbessert sowohl Ihr Google-Ranking, als auch Ihre Sichtbarkeit in KI-generierten Antworten – sei es bei ChatGPT, Perplexity oder in Google SGE.

 

Kennen Sie schon unseren Podcast? 

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Fazit: Mit GEO und SEO Sichtbarkeit ganzheitlich denken

SEO bleibt unverzichtbar. GEO kommt hinzu. Wer Sichtbarkeit heute richtig versteht, denkt beides zusammen.

  • GEO bringt Ihre Inhalte in die Antworten moderner KI-Systeme. 

  • Klassisches SEO bringt Nutzer:innen auf Ihre Website. 

Wenn Sie bereits auf hochwertige Inhalte setzen, ist der Weg zur GEO-Optimierung nicht weit. Kleine Anpassungen – große Wirkung. Und am wichtigsten: Ihre Leserinnen und Leser profitieren von klaren, relevanten und vertrauenswürdigen Inhalten – egal, über welche Suche sie Sie finden.

Praxis-Tipp: Starten Sie mit einem SEO-Audit Ihrer wichtigsten Seiten. Überlegen Sie zusätzlich für GEO: Welche Fragen beantwortet Ihre Website? Wie gut sind diese Antworten strukturiert? Und wie leicht könnte eine KI sie übernehmen? 

 

 

Glossar: Begriffe rund um GEO und SEO

Generative Engine Optimization (GEO): Optimierung von Inhalten für generative KI-Systeme, damit diese sie verstehen, als vertrauenswürdig einstufen und zitieren.

Search Engine Optimization (SEO): Optimierung von Inhalten und Websites, um in klassischen Suchmaschinen wie Google oder Bing besser zu ranken. 

Search Generative Experience (SGE): Google-Funktion, die klassische Suchergebnisse mit KI-generierten Antworten kombiniert und neue Möglichkeiten für Sichtbarkeit eröffnet.

Answer Engine Optimization (AEO): Spezialisierte Form von GEO, bei der Inhalte gezielt für Antwortmaschinen und Featured Snippets optimiert werden.

Zero-Click Search: Suchanfrage, bei der Nutzer:innen die gesuchte Information direkt auf der Ergebnisseite sehen und nicht auf eine Website klicken.

Featured Snippet: Hervorgehobenes Suchergebnis bei Google, das direkt eine Antwort liefert – oft in Listen- oder Absatzform.

Structured Data (Strukturierte Daten): Zusätzliche Informationen im Quellcode, die Suchmaschinen helfen, Inhalte besser zu verstehen und darzustellen.

Prompt-Testing: Testen von Inhalten in generativen KI-Systemen, um zu prüfen, wie gut sie aufgenommen und zitiert werden. 

Citation Button (Quellenhinweis): Anklickbare Quellenangabe in KI-generierten Antworten, die direkt auf die Ursprungswebsite verweist. 

 

 
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